Jedes Bild erzählt eine Geschichte – aber was passiert eigentlich hinter den Kulissen eines Hochzeitstags? In meiner neuen Interviewreihe nehme ich euch mit zu den Menschen vor meiner Kamera. Ich spreche mit meinen Hochzeitspaaren über die großen Gefühle, die kleinen Pannen, die Highlights ihres Tages – und was sie im Rückblick ganz besonders berührt hat.
Den Anfang machen Kathi & René, die in der idyllischen Oberen Mühle in Rengsdorf geheiratet haben. Eine Location, die genauso charmant ist wie die beiden selbst – und ein Tag, der voller Emotionen, Lachen und ganz persönlicher Momente war.

Wie habt ihr euch kennengelernt? Wann und wo hat alles angefangen?
René und ich waren 2016 als Studenten im gleichen Club feiern, da war er 21 und ich 20. Getroffen haben wir uns allerdings nicht im Club selber, sondern erst als der Laden schon geschlossen hatte und er meine Freundesgruppe vor der Tür angesprochen hat, um noch weiter um die Häuser zu ziehen. Er hat sich mir drei Mal vorgestellt und trotzdem jedes Mal wieder meinen Namen vergessen. Meine Nummer hat er am Ende aber doch bekommen, allerdings ohne Namen, den hat er im Laufe des nächsten Tages dann aber doch zum Glück noch richtig erraten :), sonst wäre es nicht zum ersten Date gekommen.
Erzählt uns von eurem Heiratsantrag!
Wer hat gefragt? Gab es eine Überraschung oder eine witzige Anekdote?
Der Heiratsantrag kam dann an Weihnachten 2022. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, ich habe nichts geahnt. Dafür ist er in den Wochen davor viel zu oft im Büro verschwunden und ich durfte nicht reinkommen. Trotzdem war es ein ganz besonderer Moment als er auf die Knie gegangen ist und gefragt hat, ob ich ihn heiraten möchte. Er hatte dafür extra Fotos aus jedem unserer gemeinsamen Jahre rausgesucht und eigene Texte geschrieben und diese dann pro Jahr in jeweils eine Kiste gepackt und die Kisten, die dann immer kleiner wurden ineinander gestapelt. Die letzte kleine Kiste war dann die Schatulle mit dem Verlobungsring. Weil er im Rahmen der Bescherung gefragt hat, hat meine Mama, die auch im Raum war, gar nicht mitbekommen, was gerade passiert. Sie war noch damit beschäftigt, die ganzen Weihnachtskarten zu lesen.
Wie habt ihr euch für euren Hochzeitsstil entschieden? - Gab es ein bestimmtes
Motto, eine Farbpalette oder besondere Details, die euch wichtig waren?
Wir hatten 2023 eine ganz klassische standesamtliche Hochzeit und ein Jahr später unsere freie Trauung. Mir war schnell klar, dass ich kein rein weißes Kleid tragen möchte. Als ich dann zufällig
über mein Brautkleid mit den Blumenstickereien gestoßen bin, stand schnell fest, dass sich die Blumen auch im Rest der Deko wiederfinden sollen. Vieles von der Deko haben wir selbst gemacht, so
zum Beispiel ein eigenes Willkommensschild, die Tischnummern oder kleine Fächer für die Gäste während der Trauung. Das war zwar viel Aufwand, hat uns aber auch unglaublich viel Spaß
gemacht!
Besonders wichtig war uns einen Platz bei der freien Trauung freizuhalten. Da ich 2020 meinen Papa verloren habe und auch René sich schon als Kind von seinem Opa verabschieden musste wurde auf
einen Platz ein „reserviert“ Schild gestellt, um an unsere Liebsten im Himmel zu denken.
Was war euch bei der Planung am wichtigsten? - Location, Deko, Stimmung,
Essen – was durfte auf keinen Fall fehlen?
Für uns war vor allem wichtig, an dem Tag eine unvergessliche Zeit mit unseren Familien und Freunden zu haben, ohne großen Stress. Leichter gesagt als getan, aber durch genug Struktur und Planung
im Vorfeld hatten wir an dem Tag selbst die Ruhe weg. Dazu haben aber auch unsere großartige Location und unsere tollen Dienstleister beigetragen. Egal, ob das Team von der Location, unsere liebe
Fotografin oder unser DJ, alle haben uns den ganzen Tag über das Gefühl gegeben, das gar nichts schief gehen kann und wir haben uns direkt wohl gefühlt!
Wir würden unsere Location, die Obere Mühle Rengsdorf immer wieder empfehlen, hier bekommt man direkt ein Komplettpaket aus traumhafter Location, Deko und Catering, sodass das Grundgerüst schon
steht und man sich nur noch um den Feinschliff kümmern muss.
Was wir auf jeden Fall empfehlen können, ist eine Fotobox zu mieten, hier sind selbst die Kamerascheusten Gäste aufgetaut.
Gab es Herausforderungen oder Überraschungen? Vielleicht ein kleiner Fail,
der im Nachhinein sogar lustig war?
An dem Tag selbst gab es wirklich nichts, was nicht geklappt hat. Das lag nicht zuletzt daran, dass alle Dienstleister unfassbar professionell waren und dennoch total herzlich.
Einen kleinen Fail gab es aber am nächsten Tag, als uns unsere liebe Fotografin Joanna angeschrieben hat, dass sie ein iPhone in ihrem Kamerarucksack gefunden hatte. Das hatte René während des
Shootings reingepackt und dann vergessen. Zum Glück war das aber halb so wild und wir konnten das Handy am Tag nach der Hochzeit direkt abholen und sogar noch ein bisschen Hochzeitstorte
vorbeibringen.
Was war euch bei euren Hochzeitsfotos besonders wichtig?
Bei den Fotos war uns zum einen wichtig, dass sie nicht zu gestellt aussehen und man sich auch in 50 Jahren die Fotos noch gerne ansieht, ohne sich auf den Bildern unnatürlich vorzukommen. Für den*die richtige*n Fotografin haben wir uns daher im Vorfeld genug Zeit genommen und uns diverse Webseiten angesehen und Gespräche geführt. Das Zwischenmenschliche war uns nämlich genauso wichtig. Wir wollten an dem Tag ganz wir selbst sein können und haben jemanden gesucht, bei dem es von Anfang an „klick“ macht und man direkt eine Sympathie bemerkt. Mit Joanna hat es dann direkt gematched und wir haben uns schon beim ersten Vorabtreffen super verstanden. Der Mix aus Porträtfotos und situativen Fotos hat uns direkt gefallen. Daher war die finale Entscheidung für einen Fotografen, eine Fotografin plötzlich ganz einfach.
Gab es einen besonders emotionalen oder lustigen Moment? Vielleicht eine
rührende Rede oder ein unerwarteter Lacher?
Das Highlight des Tages war sicher die freie Trauung. Diese hat Renés Bruder geleitet, wodurch es für uns noch persönlicher geworden ist, als durch eine*n freie*n Trauredner*in. Wir hatten unsere
engste Familie gebeten, im Rahmen der freien Trauung ein paar Wünsche an uns zu formulieren. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten, war, dass Renés Trauzeuge seine Wünsche in einem eigens
komponierten Lied verpackt und dieses dann live auf seiner Gitarre vorspielt. Spätestens da sind bei uns beiden alle Dämme gebrochen, weil es uns nochmal deutlich gemacht hat, was für tolle
Familien und Freunde wir haben.
Wie habt ihr euch während der Hochzeitsfotos gefühlt? War es eher
aufregend, entspannt oder hattet ihr einfach nur Spaß?
René war vor den Fotos tiefenentspannt, er ist aber auch der fotogenste Mensch, den ich kenne. Ich war dagegen total unsicher und hatte Joanna schon in einem unserer Gespräch vorab gesagt, dass ich absolut nicht fotogen bin und auf Fotos mein Gesucht nie unter Kontrolle habe. Sie hat sich da aber überhaupt keine Sorgen gemacht und gemeint, jeder Mensch sei fotogen, es kommt nur darauf an, dass der Fotograf den perfekten Moment einfängt. Das ist bei mir hängen geblieben und so konnten wir uns beide während des Shootings voll auf den Moment einlassen. Joanna gibt super Tipps und ist während des Shootings selbst so euphorisch, dass es einen direkt ansteckt. Ihr stetiges Feedback während des Shootings hat mir ein super Gefühl für mich selbst gegeben. Und es stimmt, jeder Mensch ist fotogen, das habe ich festgestellt, nachdem wir unsere Bilder bekommen haben (auch die, bei denen man gar nicht gemerkt hat, dass man fotografiert wurde).
Welches ist euer absolutes Lieblingsbild – und warum? Gibt es ein Bild, das
euch besonders berührt oder eine besondere Bedeutung hat?
Sich für ein Lieblingsbild zu entscheiden, fällt uns beiden wirklich schwer. Da gibt es die kleinen Momente, die unbemerkt eingefangen wurden und unsere Verliebtheit einfangen, ohne, dass wir es
bemerkt haben. Und dann gibt es die Shooting Fotos, die wirklich das beste aus der Umgebung, dem Licht, der Kleidung und uns zum Vorschein bringen. Oder die Fotos von unseren Gästen oder den
kleinen Details, die uns immer wieder an diesen wunderschönen Tag erinnern. Aber wenn wir uns entscheiden müsste, dann ist es ein Foto vom Shooting, bei dem sich unsere Köpfe berühren und die
Augen geschlossen sind und René eine Hand auf meiner Schulter hat, für uns strahlt das Bild tiefe Vertrautheit und Verbundenheit aus.
Gab es einen Moment auf den Fotos, den ihr erst später so richtig
wahrgenommen habt? Manchmal entdeckt man erst durch die Bilder kleine,
besondere Augenblicke.
Joanna hat toll eingefangen, wie uns nach der Trauung unsere Gäste gratuliert haben. Für uns beide war das an dem Tag eine Aneinanderreihung an Beglückwünschungen und oftmals wussten wir im
Nachhinein gar nicht mehr, wer was gesagt hatte oder mit wem man sich noch kurz unterhalten hat. An dem Tag ist das alles fließend ineinander übergegangen. Diese Fotos nochmal zu sehen, die
Tränchen bei den Gästen, die festen Umarmungen und zu sehen, wie wir und alle um uns herum strahlen, macht uns immer wieder glücklich.
Welchen Rat würdet ihr euch selbst rückblickend geben? Etwas, das ihr vorher
nicht wusstet, aber jetzt gerne früher gewusst hättet?
Ein Rat für alle, die bald heiraten wollen: Ja eine Hochzeit zu planen ist viel Arbeit und kann schnell stressig werden, aber bekommt euch darüber nicht in die Haare. Manchmal passt die
ausgesuchte Traumlocation doch nicht ins Budget oder der DJ hat ganz andere Vorstellungen als ihr. Dann traut euch, weiterzusuchen und strebt nicht nach Perfektionismus. Es lohnt sich definitiv,
auf sein Bauchgefühl zu hören und dann einen wundervollen Tag zu haben.
Kathi & René – ihr seid ein echtes Dreamteam. Danke, dass ich Teil eures Tages sein durfte.
Für alle, die noch ein bisschen mehr Wedding-Vibes brauchen: Scrollt weiter für ein paar ganz besondere Highlights aus der Obere-Mühle-Zauberwelt!